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1. Grober Spielablauf
Bevor wir uns nun mit den einzelnen Details des Schafkopfspieles beschäftigen, wollen wir zunächst den groben Spielablauf erklären, um Ihnen eine bessere Übersicht zu geben. An dieser Stelle sei noch darauf hingewiesen, dass zum Spielen in Deutschland sehr häufig ein altdeutsches Kartenblatt verwendet wird. Aus diesem Grunde werden wir in Klammern immer die altdeutsche Kartenbezeichnung angeben.
Schafkopf wird mit genau 4 Personen gespielt. Das Schafkopfblatt besteht aus 32 Karten und enthält die Farben Karo (Schellen), Herz (Rot), Pik (Grün) und Kreuz (Eicheln). Jede Farbe setzt sich aus den Karten 7, 8, 9, 10, B (U), D (O), K und As zusammen.
Wie bei einem Kartenspiel üblich, beginnt das Spiel mit dem Mischen der Karten. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass der Kartengeber nach jedem Spiel wechselt, und zwar im Uhrzeigersinn. Der Geber verteilt die Karten verdeckt im Rhythmus 4-4 an die einzelnen Spieler. Nachdem alle Karten verteilt sind, hat jeder Spieler 8 Karten auf der Hand.
Die einzelnen Spieler nehmen ihre Karten so auf, dass nur sie die Kartenwerte sehen können. Nun zum Hauptunterschied zwischen den bayerischen und den amerikanischen Regeln:
Nach den amerikanischen Schafkopfregeln spielen entweder immer die gleichen Spieler miteinander (sitzen gegenüber) oder die beiden Spieler, die - ähnlich wie beim Doppelkopf - zwei bestimmte Damen haben. Unter gewissen Voraussetzungen wird manchmal auch noch ein Solo gespielt. In jeden Fall beginnt das Ausspielen ziemlich sofort.
Nach den bayerischen Schafkopfregeln beginnt für die einzelnen Spieler zunächst die sogenannte Spielabfrage. Alle Spieler haben ihre Karten angeschaut und für sich bestimmt, ob sie ein Solospiel oder ein normales Rufspiel mit einem anderen Spieler zusammenspielen wollen. Genaue Erläuterungen, wann man ein Solospiel spielt, folgen in den nächsten Kapiteln.
Der Sinn der Spielabfrage liegt in der Bestimmung, ob jemand ein Spiel alleine gegen die anderen 3 Spieler spielen möchte (Solospiel) oder mit jemand anderem. Es wird in der Reihenfolge nach dem Kartengeber nach einem Vorbehalt gefragt. Hierbei sagt zunächst jeder Spieler nur, ob er "Ich spiele" oder "weiter" sagen will. Bei "weiter" will mal lieber nicht spielen.
Hat nur ein Spieler ein Spiel angemeldet, so kann er sein Solospiel oder sein Rufspiel direkt bekanntgeben.
Haben jedoch mindestens 2 oder mehr Spieler ein Spiel angemeldet, werden der Reihe nach weitere Fragen im Kreis gestellt.
Zusätzlich zu den offiziellen deutschen Schafkopfregeln kann noch zwischen Pflicht- und Lustsoli unterschieden werden. Wie bereits das Wort "Pflicht" ausdrückt, muss dann jeder Spieler innerhalb einer bestimmten Anzahl von Spielen ein Pflichtsolo spielen. Darum wird den Spielern der Vorrang beim Spiel eines Solos gegeben, die noch nicht ihre Pflichtsoli erfüllt haben. Aus diesem Grund wird auch zuerst reihum gefragt, ob einer der betroffenen Spieler ein Pflichtsolo spielen will. Die erste Zustimmung beendet das Weiterfragen, denn der Solospieler steht damit fest. Verneinen dies alle, so kann der Spieler mit dem höchstrangigem Spiel spielen.
Bevor das Spiel nun beginnen kann, sei noch einmal darauf hingewiesen, dass das Ausspielen immer im Uhrzeigersinn erfolgt und der Spieler nach dem Geber die erste Karte offen auf den Tisch legen muss. Eine Ausnahme bildet nur ein Pflichtsolo. In diesem Fall spielt der Solospieler auf.
Zuerst spielt der Spieler nach dem Geber die erste Karte aus. In unserem Beispiel ist dies Schmidt. Danach wäre Meier an der Reihe. Befindet sich nun von jedem Spieler eine Karte auf dem Tisch - also insgesamt 4 - so erhält diesen sogenannten Stich derjenige, der nach den Regeln die höchste Karte ausgespielt hat. Dieser legt den Stich dann verdeckt neben sich. Als Nächstes muss derjenige die erste Karte ausspielen, der den letzten Stich erhalten hat. Danach bedienen die drei anderen Spieler. So geht es immer weiter, bis der 8. Stich gespielt ist. Das Spiel ist dann beendet.
Was geschieht nun noch? Jede Partei nimmt ihre Karten auf und zählt die Anzahl der Augen. Der oder die Sieger steht/stehen fest. Die entsprechenden Punkte werden vom Computer in der Spieltabelle eingetragen und der nächste Spieler verteilt die Karten zu einem neuen Spiel. Wurde gerade ein Pflichtsolo gespielt, so muss die gleiche Person die Karten noch einmal austeilen. Das neue Spiel beginnt dann wieder mit der Vorbehaltsabfrage.
An dieser Stelle möchten wir ersteinmal die Darstellung des groben Spielablaufes beenden. Für Sie als Anfänger sind sicherlich noch immer eine ganze Menge Fragen offen geblieben. Diese kurze Übersicht des Spielablaufs sollte Ihnen auch nur vermitteln, in welche Phasen sich ein Doppelkopfspiel unterteilt. Die einzelnen Details werden wir nun in den folgenden Kapiteln näher beschreiben.
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